Sicher nicht – oder?

Das ist das Motto der ökumenischen Friedensdekade vom 12. bis 22. November 2023.

Unsicherheit ist das Gefühl, das viele empfinden. Angesichts des Terrors und der Gewalt in Israel und Palästina, des immer noch dauernden Kriegs in der Ukraine und so vielen anderen Orten, angesichts der Bedrohung unserer Schöpfung und vieler weiterer Herausforderungen fühlen wir uns alles andere als sicher. In dieser Situation wird gerungen um politische Lösungen, um Maßnahmen zur Eindämmung von Gewalt, von Ungerechtigkeit und Folgen der Klimakatastrophe. Aber sicher fühlen wir uns nicht. Denn niemand hat eine schnelle Lösung parat. Niemand hat einen Plan, dass die Menschen und die Schöpfung sich in Sicherheit wiegen können.

Im Evangelium des 32. Sonntags im Jahreskreis (Mt 25, 1-13), dem Gleichnis von den klugen Jungfrauen, hat Jesus auch keine Sicherheitsgarantie parat. Aber er ermahnt, wachsam zu sein. Und er ermutigt, vorausschauend zu denken. Er empfiehlt, für alle Eventualitäten genügend “Öl” auf Vorrat zu haben, damit es reicht, wenn es darauf ankommt. “Klugheit” ist der Schlüssel: Nicht schnelle oder sogar vorschnelle Lösungen, nicht Wegschauen und den Kopf in den Sand stecken, nicht denken, es wird schon alles gut gehen.

Wir können schon hier wachsam sein für Entwicklungen, die zu Unfrieden und Gewalt führen. Wir können, ja wir müssen schon jetzt sorgsam mit der Schöpfung umgehen. Wir dürfen schon hier und jetzt wie der heilige Martin und die heilige Elisabeth das, was in unseren Kräften steht, einbringen für die Verheißung eines Friedens, den wir sicher nicht selbst schaffen können, aber dessen wir uns sicher sein dürfen, dass er uns in Gottes Kraft und Macht einmal geschenkt wird.

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