Letztlich kann man Auferstehung nicht be-greifen, denn der Auferstandene ist ganz anders als der irdische Jesus. Das erfahren die Jünger und Jüngerinnen immer wieder. Den Emmaus-Jüngern wird erst im Nachhinein bewusst, dass ihr Herz brannte, als der Fremde auf dem Weg mit ihnen redete; erst beim Brotbrechen erkennen sie ihn; Petrus muss erst durch Johannes darauf hingewiesen werden, dass der, dem sich Petrus anvertraut hat, auf dessen Wort hin er noch einmal die Netze zum Fang auswirft, “der Herr” ist, erst am Ufer beim Teilen von Fisch und Brot “wissen” alle in ihrem Herzen, dass es der Auferstandene ist, der ihnen da begegnet. Und so ist es auch im Evangelium zum dritten Sonntag der Osterzeit (Lk 24, 35-48): Der Auferstandene ist mehr als nur ein Hirngespinst, denn er ist nicht zu trennen von den Wunden des Gekreuzigten, aber auch hier ist es die Mahlgemeinschaft, die den Jüngern erschließt, mit wem sie es zu tun haben. Und wie in den anderen Ostererzählungen ist es die heilige Schrift, die ihnen die Erfahrungen erschließt, deutet und allem einen Sinn gibt. Be-greifen und doch nicht greif-bar, aber der Auferstandene ist erlebbar, wo wir uns den Wunden nicht verschließen, wo wir teilen und Gemeinschaft leben, wo wir die Schrift wirken lassen.