Etwas fällt auf guten (fruchtbaren) oder schlechten Boden

Wenn ein Rat, eine Idee oder eine Ermahnung auf guten Boden fällt, jedenfalls wenn wir das so ausdrücken, dann benutzen wir wieder einmal eine Redewendung, die wir der Bibel verdanken (Mk 4,8).
Jesus hat seine Lehre nicht in großen, abstrakten Theorien verbreitet. Er hat viele Beispiele und Vergleiche aus dem Leben benutzt, die die Leute kannten. Einmal umschreibt er, wie seine Botschaft bei den Leuten ankommt. Dazu benutzt er einen Vergleich aus der Landwirtschaft: Ein Bauer sät aus. Der Samen fällt mal auf guten, mal auf schlechten Boden. Entsprechend unterschiedlich wächst das Getreide, das heißt, die Ergebnisse sind unterschiedlich.
Dieses Bild benutzen wir heute noch, wenn wir sagen, dass eine Rede Wirkung gezeigt hat.
Mk 4,8

Weitere Bibelsprüche

Wenn »etwas über den Jordan geht«, dann weiß man in der Regel: Da hat sich niemand zur Reise in den Nahen Osten aufgemacht. Sondern: Da drückt jemand aus, dass etwas kaputtgegangen ist und weggeworfen wurde. Manchmal sagt man es auch von Menschen, wenn sie gestorben sind. ...
»Wer's glaubt, wird selig!« Wenn man heute diesen Spruch hört, dann ist er meist ironisch gemeint. Der blanke Unglaube spricht aus diesem Satz: »Das glauben doch nur naive ...« soll er bedeuten. Oder: »Du flunkerst doch.« Und dabei stammt dieser Satz aus der Bibel und ist durchaus so gemeint, wie er dasteht. ...
Wenn jemand eine Leistung abgeliefert hat, die unter allen Erwartungen bleibt, dann heißt es oft: »Das war unter aller Kanone.« Diese Redewendung stammt beileibe nicht aus der Artillerie. ...
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