Ein Herz und eine Seele

Die zwei sind »ein Herz und Seele«. Das sagt man manchmal von Leuten, die sich gut verstehen. Dabei ahnt man kaum, dass auch diese Redewendung durch eine Stelle in der Bibel in unsere Sprache gekommen ist.
Lukas beschreibt in dem Buch »Apostelgeschichte« die Anfänge des Christentums. Und da sagt er von der ersten Gemeinde in Jerusalem: »Die Gemeinde der Gläubigen war ein Herz und eine Seele.« Ja, und dann ist da die Rede von Gütergemeinschaft, so eine Art Kommunismus sozusagen. »Es war ihnen alles gemeinsam«, heißt es da.
Aber wahrscheinlich hat Lukas doch eher ein Idealbild gezeichnet als die Wirklichkeit beschrieben. Schon im nächsten Kapitel beschreibt er, wie ein Ehepaar versucht, die Gemeinde zu betrügen. Es ging halt gleich am Anfang sehr menschlich zu. Vielleicht ein Trost für Leute, die sich mit Gottes Bodenpersonal schwer tun.
Apg 4,32

Weitere Bibelsprüche

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»Wer's glaubt, wird selig!« Wenn man heute diesen Spruch hört, dann ist er meist ironisch gemeint. Der blanke Unglaube spricht aus diesem Satz: »Das glauben doch nur naive ...« soll er bedeuten. Oder: »Du flunkerst doch.« Und dabei stammt dieser Satz aus der Bibel und ist durchaus so gemeint, wie er dasteht. ...
Wenn jemand eine Leistung abgeliefert hat, die unter allen Erwartungen bleibt, dann heißt es oft: »Das war unter aller Kanone.« Diese Redewendung stammt beileibe nicht aus der Artillerie. ...
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