Für die einen sind es Computer, für andere die moderne Malerei, wieder für andere die Kochkunst: ein »Buch mit sieben Siegeln«. Das sagt man so, wenn man zu einer Sache überhaupt keinen Zugang hat.
Diese Redewendung stammt aus dem letzten Buch der christlichen Bibel, der »Offenbarung des Johannes« oder – mit dem Fremdwort – aus »der Apokalypse des Johannes«. Johannes greift hier die alte jüdische Überlieferung vom »Buch des Lebens« auf: In dieses Buch werden die Namen der Gerechten eingetragen und die Namen der Sünder werden getilgt.
Johannes beschreibt in einer seiner Visionen, dass Gott ein Buch in der Hand hält, das »versiegelt mit sieben Siegeln« ist. Dieses Buch enthält die Ereignisse, die am Weltende geschehen sollen, und wohl auch die Namen der Gerechten. Wir einfachen Menschen werden nicht erfahren, was in diesem Buch steht – jedenfalls nicht vor der Zeit. Da sind die »sieben Siegel« vor.
Offb 1,1-3
Vom »ungläubigen« Thomas redet man in christlichen Kreisen geradezu sprichwörtlich. Auch die Geschichte, die sich mit seinem Namen verbindet, ist durchaus populär. Nicht wenige nehmen sie gerade deshalb mit besonderer Sympathie auf, weil ...