Wenn in der Politik etwas schief läuft, dann wird oft statt der wirklichen Ursache des Übels einfach ein Sündenbock gesucht. Jedenfalls sagt man das dann so, auch wenn man damit nicht ganz dasselbe meint, was mit einem Sündenbock ursprünglich gemeint war.
Schon in recht alten Schriften der Bibel ist von einem Ritual die Rede, mit dem der Sündenbock verbunden ist. An einem Festtag im Jahr, dem Versöhnungstag, auf hebräisch »jom kippur«, wird ein Ziegenbock wortwörtlich »in die Wüste geschickt«, und dort muss er ohne menschliche Fürsorge sterben. Vorher hat der Hohepriester des Volkes Israel vor Gott die Sünden des Volkes bekannt und diese Sünden unter Handauflegung auf den Bock übertragen. Der Bock hatte natürlich mit den Sünden der Menschen nichts zu tun. Und das unterscheidet ihn oft von einem heutigen Sündenbock, der zur Strafe »in die Wüste geschickt« wird.
3 Mose 16,5-10 und 3 Mose 16,20-22
Vom »ungläubigen« Thomas redet man in christlichen Kreisen geradezu sprichwörtlich. Auch die Geschichte, die sich mit seinem Namen verbindet, ist durchaus populär. Nicht wenige nehmen sie gerade deshalb mit besonderer Sympathie auf, weil ... ...