Wenn man misstrauisch gegenüber einer Sache ist, dann sagt man manchmal: »Das kommt mir nicht ganz ‘koscher’ vor.«
Das Wort stammt aus dem Jiddischen, der Sprache der mittel- und osteuropäischen Juden und heißt soviel wie »einwandfrei, unbedenklich«. Die Unbedenklichkeitserklärung bezieht sich auf die Speisevorschriften der Juden, die schon im Alten Testament verankert sind.
Im Buch Leviticus und an anderen Stellen wird den Israeliten genau aufgeführt, welche Tiere sie essen dürfen und welche nicht, weil sie unrein sind. So werden alle Tiere und Speisen in rein und unrein unterschieden; Vorschriften regeln genau, wie Geschirr und Tisch rein zu halten sind.
An Vorschriften lässt sich gut festhalten, das war schon immer so. Auch in der Religion. Jesus kritisiert das schematische Festhalten an den Vorschriften bei den ganz Frommen seiner Zeit und stellt den Sinn des Ganzen in Frage. Er ruft seinen Mitmenschen zu: »Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein.« (Mk 7,15) Und weiter: »Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord …« (Mk 7,21)
Vielleicht nicht bewusst wird das Wort »koscher« heute in der Umgangsprache auch in diesem Sinn verwendet. Denn da wird meist nicht die Reinheit von Speisen beurteilt, sondern der Mitmensch.
3 Mose 11
Vom »ungläubigen« Thomas redet man in christlichen Kreisen geradezu sprichwörtlich. Auch die Geschichte, die sich mit seinem Namen verbindet, ist durchaus populär. Nicht wenige nehmen sie gerade deshalb mit besonderer Sympathie auf, weil ...