Wenn man sagt, dass man jemandem »einen Denkzettel verpassen« will, dann meint man damit meistens kein Stück Papier. Meist will man dann jemandem etwas antun, das ihm möglichst lange im Gedächtnis bleibt. Im Mittelalter gab es den Ausdruck »Denkzettel« als Bezeichnung für eine schriftliche Vorladung vor Gericht.
Aber dieses Wort spielte auch in der jüdisch-christlichen Tradition eine Rolle. Martin Luther hat dieses Wort in seiner Bibelübersetzung mehrfach benutzt. Da geht es um Stellen, da werden die Israeliten aufgefordert, sich daran zu erinnern, was Gott alles für ihre Vorfahren getan hat. Und dazu sollen sie sich »Denkzeichen« an Stirn und Handgelenk machen, Luther übersetzt statt Denkzeichen: »Denkzettel«. Denn die Juden haben aus der biblischen Anweisung tatsächlich Zettel gemacht. An den Gebetsriemen, die orthodoxe Juden noch heute anlegen, gibt es eine Kapsel an der Stirn und eine am Handgelenk. Und in beiden Kapseln sind Zettel eingeschlossen mit wichtigen Zitaten aus der Bibel, »Denkzettel« also.
5 Mose 6,8; 5 Mose 11,18
Vom »ungläubigen« Thomas redet man in christlichen Kreisen geradezu sprichwörtlich. Auch die Geschichte, die sich mit seinem Namen verbindet, ist durchaus populär. Nicht wenige nehmen sie gerade deshalb mit besonderer Sympathie