2020 hat Papst Franziskus hat in einem Apostolischen Schreiben einen „Sonntag des Wortes Gottes“ eingeführt. In Deutschland wird dieser Tag am letzten Sonntag im Januar begangen, und nimmt damit die seit vierzig Jahren bestehende Tradition des ökumenischen Bibelsonntags auf.
Im Mittelpunkt des Sonntags steht die gemeinsame Beschäftigung mit der Bibel, die als Grundlage des christlichen Glaubens die verschiedenen Konfessionen miteinander verbindet. Der Bibelsonntag möchte Impulse geben, die Bibel als Inspirationsquelle für den Alltag immer wieder neu zu entdecken und darüber ins Gespräch zu kommen.
Wenn hier vom Wort Gottes die Rede ist, dann geht es nicht um eine sachliche Mitteilung, sondern um die liebevolle Zuwendung Gottes zu uns Menschen. Es fordert auf, sich von Gott ansprechen zu lassen, sich auf ihn einzulassen.
Genau das aber erscheint heute gar nicht „in“ zu sein: wenn ich schon nicht auf andere hören kann, wenn viele Beziehungen aneinander vorbeilaufen – wie soll ich das dann mit Gott schaffen, der noch nicht einmal sichtbar vor mir steht oder hörbar mit mir spricht?
Genau darauf versuchen wir in St. Lukas mit unserem Bibelprojekt eine Antwort zu finden. „Alte Botschaft – neues Kleid“ – die Botschaft Gottes einmal in zeitgemäßer Sprache zu erfahren und zu verstehen. Sie geht durch den Magen – wie bei Jakob, der seinem Bruder Esau ein Linsengericht zubereitet. Sie lässt überschäumende Freude hochkommen – wie bei Mirjam, die nach dem Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer vor Freude über die Befreiung aus der Knechtschaft tanzt. Und selbst König David, der große Musiker der viele der Psalmenlieder selber geschrieben hat – er tanzt vor Freude vor der Bundeslade, weil er in Gott seinen Retter und Befreier findet. Und ganz ehrlich: bei der Hochzeit zu Kana wird Jesus nicht nur still am Tisch gesessen, sondern sich auch unter das tanzende Festvolk gemischt haben.
Der Sonntag des Wortes Gottes: dieses Jahr verlängert durch das biblische Programm in der Fastenzeit. Zum Hören, zum Mitmachen, zum Ausprobieren, zum Teilnehmen – und ganz bestimmt immer mit der Gewissheit: Gott ist da– ich bin ihm begegnet!