Die Jünger schotten sich ab, verschließen sich, sind unsicher und verängstigt. Und da hinein wirkt der Geist Gottes: Er bricht Verhärtungen und Verkrustungen auf, er durchdringt die Köpfe und Herzen so, dass sich die Menschen öffnen und einen neuen Blick, ein neues Gehör füreinander entwickeln. Trotz unterschiedlicher Herkunft, Sprache und Denkweise entsteht eine Verbundenheit, die staunenswert ist.
Was für ein Gegenbild angesichts von Parolen und politischen Strategien, die auf Abschottung, Ausgrenzung, Festungsdenken oder gar “Remigration” setzen! Jesus verheißt einen Geist, der in die Wahrheit führt (Joh 15, 26-27; 16, 12-15). Diese Wahrheit im Geiste liegt tiefer als das, was in Kirche und Politik oft als “die Wahrheit” verkauft wird. Der Geist will zu einem wahren Leben führen, das nicht angepasst ist an äußere Lehrweisheiten oder Erwartungen anderer, sondern im Hinhören auf Gott zu einer Wahrheit führt, die frei macht. Und dies führt zwangsläufig zu verschiedenen Lebens-, Liebes- und Glaubensmodellen, die in ihrer Vielfalt den einen Leib mit vielen Gliedern ausmachen.
Bitten wir, dass der Geist Gottes, der heilige Geist auch heute kräftig wirkt und zu einem friedlichen Zusammenleben im Kleinen wie in der Einen Welt führt!