“Reißt den Tempel nieder, und in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.” So provoziert Jesus im Evangelium (John 2, 13-23) die Menschen. Und der Evangelist erläutert, dass er mit diesem Wort den Tempel seines Leibes meinte, weil er schon seinen Tod und die folgende Auferstehung am dritten Tag im Blick hatte.
Abreißen und neu aufbauen: Das kann ein Impuls für diese Fastenzeit sein. So vieles baut sich auf an Stimmungen, verfestigt sich an Meinungen, verhärtet sich an Haltungen. Man hat den Eindruck, dass Bemühungen um Frieden, um Gerechtigkeit, um die Bewahrung der Schöpfung festgefahren sind.
Abreißen und neu aufbauen: Können wir nicht wie Mose auf den Berg steigen, dankbar zurück schauen auf alte Erfahrungen von Befreiung, Neuanfang, Heil, Frieden und dann neu anfangen: mit uns selbst, mit anderen, mit Gott? Ich wünsche uns und allen, die in Gesellschaft, Politik und Kirche Verantwortung tragen, Mut zu solchem Neuanfang, um festgefahrene Wege aufzubrechen und dem befreienden Wirken Gottes eine Chane zu geben.
Hans-Otto von Danwitz