»Wer’s glaubt, wird selig!« Wenn man heute diesen Spruch hört, dann ist er meist ironisch gemeint. Der blanke Unglaube spricht aus diesem Satz: »Das glauben doch nur naive …« soll er bedeuten. Oder: »Du flunkerst doch.« Und dabei stammt dieser Satz aus der Bibel und ist durchaus so gemeint, wie er dasteht.
Das Original beim Evangelisten Markus hat Martin Luther übersetzt: »Wer da glaubet und getauft wird, der wird selig werden; wer aber nicht glaubet, der wird verdammt werden.« Wer glaubt, wird selig. Wer auf Gott vertraut, wird das ewige Leben erlangen.
Der Unterschied zwischen der Übersetzung Luthers und der volkstümlichen Redewendung ist das kleine »s«: Wer »es« glaubt, heißt es in der Redewendung. Das heißt: Wer etwas für wahr hält. Glauben, wie es Jesus meint und auch Martin Luther so verstanden hat, ist mehr als etwas für wahr halten. Da geht es um Vertrauen. Es könnte auch heißen: Wer Ihm – Gott – glaubt, wer seine Existenz auf Ihn baut, der wird selig.
Mk 16,16
Vom »ungläubigen« Thomas redet man in christlichen Kreisen geradezu sprichwörtlich. Auch die Geschichte, die sich mit seinem Namen verbindet, ist durchaus populär. Nicht wenige nehmen sie gerade deshalb mit besonderer Sympathie auf, weil ...