Angeblich ist keiner für diese Sache zuständig, Sie kennen das sicher. Behördengang hoch, Behördengang runter – oder so ähnlich. Man wurde von »Pontius zu Pilatus« geschickt, sagt man manchmal in solchen Situationen. Die Redewendung geht auf die Berichte in den Evangelien über den Prozess gegen Jesus zurück. Das heißt, eigentlich ist die Redewendung eine Verballhornung.
Jesus wurde in Jerusalem von seinen jüdischen Gegnern festgenommen und nach jüdischem Recht verurteilt. Aber Palästina war besetztes Land und Gerichtsgewalt hatten nur die Römer. Deshalb zogen sie mit Jesus zur Residenz des römischen Statthalters, und der hieß Pontius Pilatus. Doch der hatte wohl keine Lust, sich in die inner-jüdischen Querelen einzumischen. Deshalb schickte er Jesus zunächst zu König Herodes, denn der war für Galiläa zuständig, wo Jesus zuletzt seinen ständigen Wohnsitz hatte. Doch Herodes schickte ihn wieder zu Pontius Pilatus zurück. Und schließlich hat Pilatus Jesus doch verurteilt.
Lk 23,7
Vom »ungläubigen« Thomas redet man in christlichen Kreisen geradezu sprichwörtlich. Auch die Geschichte, die sich mit seinem Namen verbindet, ist durchaus populär. Nicht wenige nehmen sie gerade deshalb mit besonderer Sympathie auf, weil ... ...