Den ersten Stein werfen / Einen Stein gegen jemanden aufheben, werfen

Mit dem Finger auf andere zeigen ist leicht. Das war schon immer so. Wenn es um die Bestrafung von Verfehlungen anderer geht, konnte man sich zu Jesu Zeiten im Orient sogar aktiv beteiligen, nämlich wenn jemand zum Tode durch Steinigen verurteilt wurde. Da wurde dann jemand mit Steinen tot geworfen. Zum Beispiel stand auf Ehebruch diese Strafe. Die ersten Steine mussten die Zeugen der Tat werfen.
Die Gegner Jesu versuchten öfter, ihn öffentlich in Konflikt zu bringen. Er verkündete ja einen barmherzigen Gott, andere interessierten sich mehr für die gnadenlose Erfüllung der Gesetze. So stellten sie einmal eine Frau vor Jesus hin, die gerade beim Ehebruch ertappt worden war. Was sagt er dazu? Sagt Jesus »steinigen«, macht er seine eigene Botschaft unglaubwürdig. Sagt er »nicht steinigen«, widersetzt er sich der göttlichen Ordnung. Jesus antwortet: »Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe als erster einen Stein auf sie.« Nun, die Frau kam noch einmal davon. Der Satz Jesu aber ist zum Sprichwort geworden.
Joh 8, 7

Weitere Bibelsprüche

Wenn »etwas über den Jordan geht«, dann weiß man in der Regel: Da hat sich niemand zur Reise in den Nahen Osten aufgemacht. Sondern: Da drückt jemand aus, dass etwas kaputtgegangen ist und weggeworfen wurde. Manchmal sagt man es auch von Menschen, wenn sie gestorben sind. ...
»Wer's glaubt, wird selig!« Wenn man heute diesen Spruch hört, dann ist er meist ironisch gemeint. Der blanke Unglaube spricht aus diesem Satz: »Das glauben doch nur naive ...« soll er bedeuten. Oder: »Du flunkerst doch.« Und dabei stammt dieser Satz aus der Bibel und ist durchaus so gemeint, wie er dasteht. ...
Wenn jemand eine Leistung abgeliefert hat, die unter allen Erwartungen bleibt, dann heißt es oft: »Das war unter aller Kanone.« Diese Redewendung stammt beileibe nicht aus der Artillerie. ...
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