Wenn jemand harte Rache schwört, dann sagt er heute vor sich hin »Aug um Auge, Zahn um Zahn« und zitiert damit eine Anweisung aus der Bibel. Dort gibt Mose dem Volk Gottes diese Anweisung innerhalb einer langen Liste von Schadens-Regulierungen, wenn zwischen zwei Menschen etwas Schlimmes passiert. Da heißt es: »Ist weiterer Schaden entstanden, dann musst du geben: Leben für Leben, Auge für Auge, Zahn für Zahn, Hand für Hand, Fuß für Fuß, Brandmahl für Brandmahl, Wunde für Wunde, Strieme für Strieme.«
Dieses Gesetz der Vergeltung hört sich für unsere Ohren vielleicht etwas hart an. Aber wir müssen gerecht bleiben. Es stellt für die Zeit, in der es aufgeschrieben wurde, ein Stück Rechtssicherheit her. Es begrenzt die Vergeltung. Wenn ein Mord geschieht, dann darf nicht mal eben die gesamte Sippe des Mörders umgelegt werden, sondern nur der Mörder selbst. Und das klingt dann fast schon wieder modern.
2 Mose 21,24
Vom »ungläubigen« Thomas redet man in christlichen Kreisen geradezu sprichwörtlich. Auch die Geschichte, die sich mit seinem Namen verbindet, ist durchaus populär. Nicht wenige nehmen sie gerade deshalb mit besonderer Sympathie auf, weil ... ...