»Alle Jubeljahre einmal«: Das sagt man, wenn etwas ziemlich selten geschieht. Der Ausdruck stammt aus dem Alten Testament, dem ersten Teil der Bibel. In den zahllosen Gesetzen des Volkes Israel gab es Vorschriften für ein Jahr ganz besonderer Art. Dieses Jahr wurde mit Hörner-Klang eröffnet, die auf Hebräisch Jobel heißen – deshalb Jobel – oder Jubeljahr.
Das Wort »Jubilieren« kommt zwar aus einer anderen Sprache, dem Lateinischen, aber Grund zum Jubilieren hatten im Jobeljahr einige Leute doch. Vor allem jene, die heute Fälle für Beratungsstellen und Sozialämter gewesen wären. Harte Zeiten dagegen waren es für Grundstückspekulanten: Da mussten Familien, die aus Not ihren Acker verkaufen mussten, Grund und Boden wieder zurückbekommen; Schulden mussten erlassen und Sklaven wieder freigelassen werden. Das klingt nach Sozialismus vor zweieinhalbtausend Jahren. Die Schattenseite des Ganzen: Wir haben erstens kaum Belege, dass das alles konsequent durchgesetzt worden wäre. Und zweitens sah das Gesetz solch ein Jobeljahr nur alle 50 Jahre vor – viel zu selten eben.
3 Moses 25,8ff
Wenn »etwas über den Jordan geht«, dann weiß man in der Regel: Da hat sich niemand zur Reise in den Nahen Osten aufgemacht. Sondern: Da drückt jemand aus, dass etwas kaputtgegangen ist und weggeworfen wurde. Manchmal sagt man es auch von Menschen, wenn sie gestorben sind. ...