Endlich war es am 6. Juni so weit: der große Tag war für die Kinder und ihre Erzieherinnen gekommen. Aus sechs Kindertageseinrichtungen brachen sie auf zu einem besonderen Ziel und Tag. Der Fachbereich Kindertageseinrichtungen hatte zum Pilgertag der Kinder nach Aachen eingeladen. In diesem Jahr beteiligten sich St. Anna, St. Josef, St. Marien, St. Monika, San Pedro und St. Rochus.
Diese große Veranstaltung lockte auch in diesem Jahr wieder über 1600 Kinder nach Aachen. Eingeladen sind jedes Jahr die Kinder, die im Sommer in die Schule gehen. Dieser Tag ist für viele Kitas in unserer Pfarre schon seit Jahren der Höhepunkt der zahlreichen religionspädagogischen Aktionen.
Die Kinder kommen mit reichlich Verpflegung im Rucksack zum Treffpunkt. Eltern erleben die Aufregung und Vorfreude ihrer Kinder, aber sie spüren auch das mulmige Gefühl, ihr Kind loszulassen. Die ein oder andere Träne fließt beim Abschied. Spätestens beim Anblick der vielen anderen Kindergruppen im Park am Elisenbrunnen tauchen alle in das Programm des Tages ein.
Zuerst einmal stärken sich die Pilger und Pilgerinnen. Erste Brotdosen und Getränkeflaschen werden geöffnet. Die Kinder bieten einander Leckereien aus ihrem Proviant an. Weitere Stärkung kann unterwegs nachgenommen werden. An den Wegen sind Getränkenachfüllstationen. Dort gibt es auch Aachener Pilgerbrot, also Printen, oder Roggenbrötchen.
Nächste Station ist für die Kinder der Kitas St. Josef und San Pedro der Dom.
Beim Eintreten und Betrachten der Decken und des großen Leuchters sowie der dicken Säulen stehen viele Münder offen. Das Staunen ist groß – der Dom ist an manchen Stellen ganz anders als unsere Kirche in Düren. Alle Kita-Gruppen haben zur Vorbereitung ihre Kirche als Raum erlebt und erkundet. Deshalb können sie Ähnlichkeiten feststellen, „bunte Fenster haben wir in der Marienkirche auch“. Das ist den Kindern aus St. Rochus und St. Marien schnell klar. Im Dom gibt es auch eine Maria mit dem Kind auf dem Arm. Die Kinder aus St. Josef urteilen: „im Dom sind viel mehr Gold und edle Steine. Komm wir gehen noch mehr Gold suchen!“ An der Altarplatte und bei den Schatztruhen in der Chorhalle werden sie fündig. Der Marien- und Karlsschrein sind so hoch, dass die Kinder darunter stehen können. Das lässt sich nur heute ausprobieren!
Ebenso einmalig ist das kleine Orgelkonzert. Die Gruppe aus St. Monika genießt es. Wer mag, liegt auf dem Boden und blickt zur Decke des Oktogons. Irgendwann erklingen die Töne leiser. Im Dom wird es ruhig. Ausruhen in der Kirche und sich durch die Atmosphäre tragen lassen – wunderbare religiöse Erfahrungen, die der Pilgertag bietet.
Ein anderer wichtiger Programmpunkt ist für die Kinder der Anna-, Josef-, Monika- und Rochuskita das Trommeln im Elisenbrunnen. Markus Hoffmeister singt mit allen „Laudato si – schön ist diese Welt!“ und 300 Trommeln sind im Rhythmus dabei. In der Vorbereitung haben die Kinder das Lied kennengelernt. Sie wissen, wann der Einsatz ist. Der Sonnengesang des heiligen Franz von Assisi war der Leitfaden, um die Schöpfung in ihrer Schönheit zu bestaunt und mit allen Sinnen zu erfahren. All das fließt in die musikalische Reise mit den Trommeln ein.
Die Kinder aus San Pedro lauschen im Zelt der Erzählerin. Sie zieht die Kinder mit der Art und Weise, wie spannend sie einer biblischen Geschichte darbietet, ganz in den Bann. Ähnlich ergeht es den Kindern aus St. Marien. Die Stabpuppen sind auf einer Bühne wie im Theater. Aber auch sie verlebendigen eine Begebenheit aus dem Leben Jesu.
Zum Abschluss des Tages finden in verschiedenen Kirchen Wortgottesfeiern statt. Lieder aus der Vorbereitungszeit erklingen und singen mit so vielen macht Spaß. Nach der Erzählung der Schöpfungsgeschichte kommen die Pilgerstäbe wieder in Bewegung. Sie wurden den ganzen Tag mitgetragen. Das Kind an der Spitze zeigte den anderen mit dem Stab die Richtung. So blieben alle gut zusammen.
Jetzt werden alle Pilgerstäbe mit einem Erinnerungszeichen geschmückt: eine Sonne, an der farbige Bänder für die Elemente des Sonnengesangs u.a. in Weiß, Rot, Gelb, Braun befestigt sind. Mit diesem Erinnerungszeichen ist eine besondere Verbindung zu unserer Pfarre geknüpft, da Gisela Baumsteiger, ehemalige Kita – Leitung, diese Sonnen gebastelt hat. Mit guten Wünschen und dem Segen für die nächsten aufregenden Wochen treten die Kinder mit ihrem geschmückten Pilgerstab den erfüllt und glücklich den Heimweg an. Manch ein Auge fällt zu vor lauter Erschöpfung. Aber beim Empfang durch die Eltern und am nächsten Tag sprudeln die Eindrücke des Pilgertages nur so heraus.
Fotos: Marga Fleischmann